Freitag, 18. Dezember 2009

Das NEUESTE und AKTUELLSTE aus der Medizin in den gesundheitswelten

Beschwerdefreie, fröhliche Weihnachten mit Prof. Hademar Bankhofer
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Weihnachtswunder oder einfacher energetischer Austausch: Das Neueste von der Heilung im Handauflegen
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Wie Sie ein rheumatisches Leiden bekommen und wie Sie es auch wieder loswerden (VIDEO)
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Am Besten nachts zur Tablette greifen?

Die innere Uhr des Menschen beeinflusst die Wirkung von vielen Medikamenten. Die Medizin macht sich diese Erkenntnis zunehmend zu Nutze.

„Darf ich bitten zum Fango um Mitternacht?" – Könnten schon bald Therapeuten in Kurorten Heilung suchende Patienten fragen. Medizinisch macht das Sinn. Denn Wärmebehandlungen wie Fango oder Sauna, die auf eine bessere Durchblutung der Haut und auf eine Gefäßerweiterung abzielen, sind in den Morgenstunden weniger wirkungsvoll. Dafür aber abends und vor allem gegen Mitternacht, wenn die Kerntemperatur des Körpers besonders niedrig ist.

Auch in vielen anderen Bereichen gibt es für Ärzte gute Gründe bei der Behandlung von Beschwerden oder Erkrankungen auf die innere Uhr zu schauen. So reagiert der Körper beispielsweise morgens auf Kälteanwendungen, etwa auf Kneipp-Güsse, besonders intensiv. Vor allem spielt diese innere Uhr bei der Einnahme von Medikamenten eine erstaunliche Rolle. Es ist ganz und gar nicht egal, ob ein Schmerzmittel, ein Asthmamedikament, ein Blutdrucksenker oder ein Krebsmedikament am Morgen, Mittag oder Abend eingenommen wird. Das gleiche Kreislaufmittel kann beispielsweise zehnmal stärker wirken, wenn es in den frühen Morgenstunden statt am Abend in den Körper gelangt. „Wir müssen die starren Dosierungsvorschriften von Medikamenten überdenken“, fordert Prof. Björn Lemmer, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Heidelberg. Für eine ganze Reihe von Krankheiten hat er Anregungen für die beste tageszeitliche Einnahme von Medikamenten entwickelt. Hier einige Beispiele:

Schmerzmittel
Azetylsalizylsäure (ASS) und andere, ähnlich wirkende Mittel mit schmerzlindernder und entzündungshemmender Wirkung aus der Gruppe der so genannten nicht-steroidalen Antirheumatika sollten nach Möglichkeit abends eingenommen werden. Sie werden im Magen aus noch nicht restlos geklärtem Grund am Abend besser als am Morgen vertragen. Das ist problemlos möglich, wenn ASS zur Vorbeugung von Herzinfarkt genommen wird; bei akuten Schmerzzuständen folgt die Einnahme freilich zwangsläufig dann, wenn der Schmerz spürbar ist.

Magengeschwür
Wer H2-Blocker einnehmen muss, sollte dies bevorzugt abends tun. Forschungen ergaben, dass dies der beste Zeitpunkt ist  angesichts der tageszeitlichen Schwankung der Säureproduktion im Magen. Allerdings sollte dann hinterher nichts mehr gegessen werden. Wenn Protonenpumpenhemmer (PPI) verschrieben werden, ist es umgekehrt wie bei den H2-Blockern: Am Morgen eingenommene PPI verringern den Säuregehalt im Magen stärker, als wenn das Mittel am Abend genommen wird.

Asthma
Bei Asthmatikern nimmt – wie bei jedem Menschen – nachts die Lungenaktivität ab und der Spiegel der Hormone Cortisol und Adrenalin sinkt. Deshalb treten Asthmaanfälle in der nächtlichen Ruheperiode etwa 10-mal häufiger auf als am Tag. Ärzte empfehlen, bei bestimmten Asthmamedikamenten wie Theophyllin-Retardpräparaten oder Salbutamol abends die doppelte Menge wie am Morgen einzunehmen. Es gibt neuere Mittel, die ausschließlich abends genommen werden.

Bluthochdruck
Bei der Behandlung der Hypertonie spielt die innere Uhr eine besonders große Rolle. Zur Regulierung des zumindest teilweise chronobiologisch verursachten Blutdruckanstiegs zwischen 6 und 12 Uhr werden Medikamente empfohlen, die ihren Wirkstoff verzögert freisetzen (Retardpräparate). Menschen mit hohem Herzinfarktrisiko können sie vor dem Schlafengehen nehmen – die Wirkung setzt erst später ein, wenn sie erforderlich ist: ab morgens 3 Uhr.

Rheuma
Rheumapatienten klagen vor allem in den Morgenstunden über Gelenksteifigkeit und Schwellungen. Meist bessern sich diese Beschwerden im Laufe des Tages. Deshalb wird empfohlen, Retardformen von Rheumamitteln am Abend einzunehmen, damit die morgendlichen Beschwerden gelindert werden.

Krebs
Bei der Chemotherapie kann die innere Uhr mit eingesetzt werden, denn gesunde Zellen folgen der inneren Uhr – die bösartigen Tumorzellen aber nicht. Deshalb können bei Krebspatienten Infusionspumpen mit dem Medikament angelegt werden, die den Wirkstoff nie dann abgeben, wenn sich gerade die gesunden Zellen teilen. So werden Schleimhäute und das Immunsystem dieser Patienten besser geschont.

Kortison
Patienten, die Kortisonpräparate einnehmen müssen, können ebenfalls von den Erkenntnissen der neuen Wissenschaft von der inneren Uhr, der Chronopharmakologie, profitieren: Denn Messungen haben ergeben, dass der ideale Zeitpunkt der Einnahme morgens ist. Dann nämlich ist die körpereigene Produktion am höchsten und es können viel niedrigere Dosierungen ausreichen, die erwünschte Wirkung zu bringen.

Weihnachtsplätzchen – Gefahr fürs Herz?

Trans-Fettsäuren stehen in Verdacht Herz-Kreislauf-Krankheiten zu fördern. Deshalb sollte man diese Fette meiden, die vor allem in Fastfood und auch in industriell hergestellten Weihnachtsplätzchen stecken können.

Die meisten pflanzlichen Fette, die wir heute verwenden, sind relativ empfindlich. Sie werden bei Zimmertemperatur flüssig und bei längerer Lagerung auch ranzig. Um das zu verhindern, hat die Lebensmittelindustrie Anfang des vergangenen Jahrhunderts die Fetthärtung erfunden. Das ist eine relativ billige Methode, um Fette länger haltbar zu machen. Beim Härten werden unter hohen Temperaturen pflanzliche Öle zu streichfähigen Fetten umgewandelt und aus den gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren der Pflanzenöle entstehen Trans-Fettsäuren.  

Doch Trans-Fettsäuren belasten die Gesundheit, da sie unter anderem zu einer Veränderung des Cholesterinspiegels im Blut führen. Durch Trans-Fettsäuren steigt der Anteil an ungünstigem Cholesterin (LDL) und sinkt der Anteil an günstigem HDL-Cholesterin, was das Risiko für Herzerkrankungen deutlich erhöht.

Wer täglich mehr als fünf Gramm an Transfetten zu sich nimmt, erhöht nach den Ergebnissen mehrerer internationaler Studien sein Risiko für Herzkreislaufkrankheiten um bis zu 25 Prozent. Auch Übergewicht wird durch die Substanzen gefördert. „Trans-Fettsäuren zählen aus ernährungsphysiologischer Sicht zu den unerwünschten Bestandteilen unserer Nahrung“, schrieb das Bundesamt für Risikobewertung bereits im Jahre 2006 in einer Stellungnahme. Und weiter: „Trans-Fettsäuren erfüllen keine positive Funktion im menschlichen Körper. Eine Verzehrsempfehlung wird deshalb nicht ausgesprochen.“

Wie können sich Verbraucher vor diesen Fetten schützen? „Bisher kann die Aufnahme von Trans-Fettsäuren in unserer Ernährung nur geschätzt werden, exakte Daten fehlen“, sagt Professor Dr. Gerhard Jahreis von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. An seinem Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie wurden in den vergangenen zwei Jahren über 800 verschiedene Lebensmittel auf ihren Gehalt an Trans-Fettsäuren untersucht.

Besonders schlecht schneiden Backmargarinen und daraus hergestellte Lebensmittel wie Gebäck, also auch Weihnachtsplätzchen, Snacks und besonders Blätterteig ab. Sie enthalten teilweise einen sehr hohen Anteil an gesundheitsgefährdenden Substanzen. Auch viele Waffeln waren reich an Trans-Fettsäuren, ebenso Mikrowellen-Popcorn und Croutons. Handelsübliche Bechermargarinen seien hingegen arm an Trans-Fettsäuren oder enthalten diese gar nicht. „Das ist ein Beleg dafür, dass die Margarine-Industrie reagiert hat“, sagt Professor Jahreis.

Vor rund 20 Jahren hatten noch Untersuchungen sehr hohe Werte gerade bei den üblichen Margarinen ergeben.

Beim Kochen zu Hause sollte man natürliche pflanzliche Fette und Öle bevorzugen. Diese enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die unser Körper besser verarbeiten kann.

Das Gesundheitsamt der Stadt New York hat 2007 zu drastischen Maßnahmen gegriffen: Dort ist es in Kneipen und Restaurants jetzt verboten, Gerichte anzubieten, die mehr als ein halbes Gramm Trans-Fettsäuren pro Portion enthalten. Seattle und Philadelphia haben inzwischen nachgezogen. Auch Dänemark hat inzwischen einen Grenzwert eingeführt;  Trans-Fettsäuren in Lebensmitteln dürfen maximal zwei Prozent des Gesamtfettgehalts ausmachen. In der EU wird derzeit eine Kennzeichnungspflicht für Trans-Fettsäuren zwar diskutiert, bisher gibt es dazu allerdings weder einen Gesetzentwurf noch einen klaren Vorschlag, wie dieser Grenzwert aussehen könnte. Lediglich für Babynahrung gibt es derzeit Richtlinien. Reagiert hat die Industrie: Fetthersteller haben mittlerweile Verfahren entwickelt, mit denen sie den Transfettgehalt im Fett auf unter zwei Prozent senken können.

In Deutschland haben Verbraucher keine Möglichkeit, zu erfahren, ob und wie viele Trans-Fettsäuren in den Lebensmitteln enthalten sind. Sollten Sie auf der Zutatenliste jedoch Bezeichnungen wie „enthält gehärtetes Fett“ oder „pflanzliches Fett, zum Teil gehärtet“ lesen, dann ist die Gefahr hoch, dass auch Trans-Fettsäuren enthalten sind. Nach der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung müssen in Deutschland zwar gehärtete Fette mit dem Hinweis „gehärtet“ deklariert werden – eine Mengenangabe ist jedoch nicht vorgeschrieben.

Nahrungsmittelallergie zur Weihnachtszeit: Duftende Verlockungen mit Folgen

Duftende Kekse, Omas Christstollen, Lebkuchen, köstlicher Glühwein und Punsch können für Nahrungsmittelallergiker zur bösen Überraschung werden. Denn viele Gaumenfreuden, die den Advent und die Festtage krönen, enthalten hoch-allergene Zutaten, die den Weihnachtsfrieden auf einen Schlag zerstören können. Menschen mit Nahrungsmittelallergien reagieren meist akut und folgenschwer – nicht selten endet ein besinnlicher Abend in der Notfallambulanz. Adrenalin, als Erste Hilfe-Medikament der Wahl, sollten Allergiker deshalb immer bei sich tragen.

Was für die einen die schönste Zeit im Jahr, ist für die 1-2% erwachsenen und ca. 2-5% kindlichen Nahrungsmittelallergiker eine Zeit voller – häufig versteckter – Gefahrenquellen. Zutaten und Gewürze in Keksen, (Kinder)Punsch etc. weisen eine hohe allergene Potenz auf. „Bereits kleinste Mengen sind ausreichend für eine schwere allergische Reaktion und können Beschwerden wie starken Juckreiz, Rötungen und Nesselausschlag am ganzen Körper, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen und (blutigen) Durchfall auslösen“, informiert Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szépfalusi von der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien.

„Die Maximalvariante einer allergischen Reaktion ist der allergische oder anaphylaktische Schock. Dabei können aufgrund des plötzlichen Blutdruckabfalls innerhalb weniger Minuten lebenswichtige Organe wie Herz, Lunge und Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt werden und es kommt zum Zusammenbruch des Kreislaufs. Ohne sofortige Notfallbehandlung kann der Allergieschock sogar tödlich enden. Diese lebensbedrohliche Extremsituation kündigt sich durch Schwellungen in Gesicht und Hals, Atem-, Schluck- und Sprechbeschwerden, Herzrasen, Schwindel und Schwächegefühl und Übelkeit an.“ Bei ersten Anzeichen heißt es deshalb rasch und richtig handeln: „Notfall-Medikamente einnehmen bzw. verabreichen und den Notarzt rufen“, so Szépfalusi.

Adrenalin kann Leben retten
Über den neuesten Stand des medizinischen Wissens zur Versorgung von Patienten in der allergischen Notfallsituation Anaphylaxie bei Nahrungsmittelallergien diskutierten kürzlich hochrangige Haut- und Kinderfachärzte mit Spezialgebiet Allergologie. Wesentliches Thema in dieser Expertenrunde war Adrenalin als Notfallmedikament erster Wahl. „Allergische Reaktionen können nur durch Weglassen der entsprechenden Allergieauslöser verhindert werden. Da diese Nahrungsmittelallergene jedoch nie zu 100% vom Speiseplan gestrichen werden können, braucht es eine Notfallausrüstung, die immer griffbereit sein sollte“, so Szépfalusi, der auch an diesem Experten-Meeting teilnahm. Diese Notfall-Apotheke besteht aus einem Kortisonpräparat, einem Antihistaminikum sowie einer Adrenalin-Fertigspritze. Die ersten beiden Medikamente wirken entzündungshemmend und abschwellend und kommen bei leichteren allergischen Allgemeinreaktionen zum Einsatz. Szépfalusi: „Adrenalin ist der wichtigste Bestandteil der Erste-Hilfe-Ausrüstung. Es stabilisiert in Minutenschnelle den Kreislauf und verhindert schwere Schockreaktionen.“

Damit das Adrenalin im Ausnahmezustand einfach und sicher sowie in der richtigen Dosierung auch von Kindern selbst verabreicht werden kann, steht es in Form eines Autoinjektors zur Verfügung. „Der Adrenalin-Injektor, wird vom Arzt nach einer gesicherten Diagnose und Indikation auf Kassenrezept verschrieben.“ Für einen reibungslosen Ablauf soll die Handhabung des Adrenalin-Autoinjektors regelmäßig geübt werden. Eltern und Erziehende sowie Betreuungspersonen von Kindern mit Nahrungsmittelallergie sollten ebenfalls sicher in der Anwendung sein. „Unsicherheit in der Anwendung ist gefährlich, denn das Warten auf den Notarzt kostet wertvolle Zeit.“

Häufige Auslöser in Keks & Co
„In der Zeit um Weihnachten häufen sich die Fälle allergischer Reaktionen und Notfallsituationen aufgrund einer Nahrungsmittelallergie, denn viele typisch weihnachtliche Speisen und Getränke enthalten hoch-allergene Zutaten“, warnt der Kinderfacharzt. Im Ranking der häufigsten Allergieauslöser stehen Nüsse, bei Kindern vor allem Erdnüsse, an erster Stelle. Sie sind Bestandteil vieler Weihnachtsbäckereien und, was viele nicht bedenken, auch in Marzipan und Nougat enthalten. Auch nussfreie Schokolade kann Spuren von Nuss-Eiweiß enthalten. Weitere Allergene sind Kuhmilch, Weizenmehl und Hühnerei – ebenso in der Rezeptur jeder Weihnachtsbäckerei. Gewürze wie Zimt und Nelken, Grundzutaten von Glühwein und Weihnachtspunsch, stehen ebenfalls ganz oben auf der Liste der Nahrungsmittelallergene. Auch das klassische Festessen am Weihnachtsabend, Fisch und Meeresfrüchte, kann zum Verhängnis werden. Aufgrund des steigenden Konsums von orientalischem und asiatischem Essen treten zunehmend bislang seltene Allergien auf: exotische Früchte, Sesam, Curry, Soja, Cashewnüsse. „Weitere Gefahrenquellen sind Fertiggerichte und Backwaren. Aber auch Restaurantbesuche können für so manchen Allergiker zum Verhängnis werden, wenn er nicht penibel auf die Zutaten achtet“, warnt Szépfalusi.

Ein weiteres Phänomen in diesem Zusammenhang sind pollen-assoziierte Nahrungsmittelallergien, sog. Kreuzreaktionen. Szépfalusi erklärt: „Pollenallergene gleichen in ihrer Struktur bestimmten Eiweißen in Nah rungsmitteln. Das bedeutet, dass ein Pollenallergiker beim Erstkontakt mit einem verwandten Molekül in einem Nahrungsmittel ebenfalls mit allergischen Symptomen reagieren kann.“ Mittlerweile leiden nahezu 60% der Pollenallergiker an einer Kreuzallergie (z.B. mit Nüssen). Der regelrechte Boom von Sojaprodukten in den letzten Jahren ließ beispielsweise die Sojaallergie aufgrund der Kreuzreaktion mit Birkenpollen stark ansteigen.

Allergieauslöser kennen und meiden
Erste mögliche Anzeichen einer Allergie müssen unbedingt ernst genommen und fachkundig abgeklärt werden. „Meist gleicht die Diagnose detektivischer Kleinarbeit, denn Betroffene wissen meist nicht so genau, worauf sie tatsächlich reagieren“, so Szépfalusi. Für Kinder, die deutlich häufiger von Nahrungsmittelallergien betroffen sind als Erwachsene, gilt: „Je früher Eltern den Grund von allergischen Beschwerden ihrer Kinder kennen und sich entsprechend danach richten können, desto höher ist die Chance, ein Fortschreiten der allergischen Erkrankungen zu verhindern oder zu verzögern. Denn bereits im Kindesalter wird der Grundstein für eine spätere sogenannte „Allergiker-Karriere“, das Durchleben mehrerer allergischer Krankheiten, gelegt.“

Infos über Allergien allgemein und den allergischen Schock gibt’s bei der Patientenplattform IGAV (Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung): www.allergenvermeidung.org (Ratgeber „Allergischer Notfall“)

Aufräumen mit Ernährungsmythen: Zucker zu Unrecht verteufelt

Zucker spaltet die Meinungen der Öffentlichkeit. Grund dafür sind die zahlreichen Mythen, die rund um Zucker kristallisieren. Besonders in der Vorweihnachtszeit ein Thema, wird die Diskussion in vielen Ernährungs- und Diätratgebern angeheizt. So soll ein hoher Zuckerkonsum neuerdings dem Körper Kalzium, Magnesium, Chrom und Kupfer rauben, die Entstehung bestimmter Krebsarten fördern, das Sehvermögen verschlechtern und das Immunsystem beeinträchtigen. Wissenschaftlich betrachtet ist keine der Aussagen haltbar.

Tatsächlich wird laut 3. Österreichischem Ernährungsbericht 2008 in allen Altersgruppen ein Kalziummangel festgestellt. Das liegt aber nicht am Zucker, denn die Kalziumaufnahme im Darm vermindern Phosphor (z. B. in Wurstwaren), gesättigte Fettsäuren sowie ein Vitamin-D-Mangel – Faktoren also, die bei der hiesigen Ernährungsweise durchaus relevant sind. Bei Magnesium wäre eine bessere Zufuhr ebenfalls wünschenswert, aber auch hier rührt ein Mangel woanders her: anhaltender Durchfall, Missbrauch von Abführmitteln oder operative Verkürzungen des Verdauungskanals. Als häufigste Ursache ist jedoch Alkoholismus zu sehen, weil Alkohol die Absorption von Magnesium hemmt. Magnesiumreiche Lebensmittel sind Vollkornprodukte, Milch, Fleisch, Leber, Kartoffeln, Gemüse und Bananen.

Zucker hat zwar einen geringen Chrom- und Kupfergehalt, führt aber deswegen keineswegs zu Mangelerscheinungen an den beiden Spurenelementen. Richtig ist, dass im Stoffwechsel umso mehr Chrom verbraucht wird, je mehr Kohlenhydrate zugeführt werden. Doch auch ein kurzfristiges Ungleichgewicht von Chromzufuhr und -verbrauch wird in der Regel über  Lebensmittel wie Fleisch und Vollkornprodukte ausgeglichen.
Ein Mangel an Kupfer kann durch einseitige Ernährung entstehen, jedoch nicht durch die Aufnahme von Zucker. Besonders gute Kupferquellen sind Leber, Nüsse, Kakao, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide.

Krebsrisiko steigt mit der Körperfettmasse
Zucker stehe in Verbindung mit der Entstehung von Brust-, Eierstock-, Prostata-, Bauchspeicheldrüsen-, Rektal-, Gallen- und Magenkrebs, so eine der Behauptungen. Unumstritten ist, dass die Ernährungsweise die Entstehung von Krebserkrankungen beeinflusst, eine konsistente Rolle von Zucker wurde jedoch nicht belegt. Dem World Cancer Research Fund (WCRF)-Bericht aus 2007 zufolge steigt das Risiko mit überzeugender Evidenz für Brustkrebs bei hohem Alkoholkonsum und Körperfettanteil, für Bauchspeicheldrüsenkrebs bei hohem Körperfettanteil sowie für Rektalkrebs bei gesteigertem Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch. Für alle anderen Krebserkrankungen dieser Reihe wurden die risikoerhöhenden Nahrungsmittelfaktoren auf die Evidenzklasse „wahrscheinlich“ oder „begrenzt-vermutlich“ eingestuft. Auch die Wahrscheinlichkeit für ein erhöhtes Risiko von Kolorektum-Krebs aufgrund von zuckerreichen Lebensmitteln ist nur „begrenzt-vermutlich“.

Diabetes – nicht Zucker – verschlechtert das Sehvermögen
Eine Erkrankung an Diabetes mellitus geht oft mit dem Grauen Star einher, ebenso wie hoher Fettkonsum, Übergewicht und regelmäßiger Alkoholkonsum. Hauptsächlich verantwortlich für die Ausbildung ist jedoch eine Unterversorgung mit antioxidativen Nährstoffen wie Vitamin C, E und Carotinoiden. Der Zuckerkonsum hat dagegen keinen Einfluss.

Gutes Gewissen wirkt positiv auf das Immunsystem
Zucker soll das Immunsystem schwächen? Britische Untersuchungen ergaben, dass Menschen, die mit schlechtem Gewissen essen, einen niedrigeren IgA-Spiegel im Speichel aufweisen als jene, die das mit gutem Gewissen tun – hier war der IgA-Spiegel um 15-20 % höher. Je weniger Schuldgefühle also involviert sind, desto besser ist das fürs Immunsystem. Zuckerreiche Speisen würden also nur dann das Immunsystem schwächen, wenn sie mit schlechtem Gewissen gegessen werden. Andere spezifische Einflüsse von Zucker auf das Immunsystem sind in der Wissenschaft nicht bekannt.

Zuckerkonsum bei Erwachsenen im moderaten Bereich
Laut dem 3. Österreichischen Ernährungsbericht (2008) liegt der durchschnittliche Zuckerverzehr geschlechts- und altersabhängig zwischen 9 und 17 % der Gesamt- energiezufuhr. Der WHO-Report (2003) gibt als Ziel an, die Zufuhr auf unter 10 % der Tagesenergie zu begrenzen. Diese ambitionierte Vorgabe wird von den Erwachsenen erfüllt, Kinder und Jugendliche überschreiten diese Grenze teilweise. Die American Heart Association empfiehlt dagegen, nicht mehr als 25 % der Gesamtenergiezufuhr in Form von zugesetztem Zucker aufzunehmen, um die Zufuhr essenzieller Mikronährstoffe zu gewährleisten. Diese Limitierung ist de facto keine, da die tatsächliche Aufnahme unter dieser Grenze liegt.

Mag. Marlies Gruber, wissenschaftliche Leiterin des forum. ernährung heute, meint zusammenfassend: „Zucker und süße Lebensmittel sind Genussmittel und haben in moderaten Mengen auch aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ihren fixen Platz im Speiseplan. Solange bevorzugt nährstoffreiche Lebensmittel gegessen werden und die zugeführte Energie dem Bedarf entspricht, besteht kein Grund für ein schlechtes Gewissen beim Konsum von süßen Speisen und Getränken.“

Weitere Informationen unter www.forum-ernaehrung.at © forum. ernährung heute

Erkältung, Erkältungskrankheiten, grippaler Infekt oder Grippe

Die Erkältung oder die Erkältungskrankheit gehört zu den häufigsten Virus-Infektionen beim Menschen überhaupt. Umgangssprachlich wird der grippale Infekt, der eine durch Viren hervorgerufene Infektionskrankheit ist, als Erkältung oder Erkältungskrankheit beschrieben. Bei der Erkältung kommt es zu Halsschmerzen (mit Heiserkeit), Husten, Schnupfen, Rachenentzündung, Angina (Mandelentzündung) und Halsentzündung. Aber nicht bei jedem Menschen sind die Beschwerden gleich stark ausgeprägt. Fast alle Erkältete haben aber Schnupfen, Halsentzündung, Rachenentzündung und Halsschmerzen. Vorbeugen ist besser als heilen ist die Devise bei der Erkältung (grippaler Infekt). Die Erkältung darf nicht mit der schweren Grippe (Influenza) verwechselt werden.

Volkskrankheit Nummer eins: Erkältung
Die Erkältung (grippaler Infekt) ist die Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland. Aber auch an der schweren Grippe, die der Arzt als Influenza bezeichnet, erkranken viele Menschen. Die medizinischen Fachgesellschaften empfehlen Risikogruppen wie beispielsweise Diabetikern eine Grippe-Schutzimpfung, um der schweren Grippe vorzubeugen. Erwachsene erkranken in Deutschland durchschnittlich zwei oder drei mal im Jahr an einem grippalen Infekt. Bei Kleinkindern kann es zu 13 grippalen Infekten im Jahr kommen. Kleinkinder bekommen insgesamt am häufigsten eine Erkältung.

Erkältung und schwere Grippe (Influenza) werden durch Viren ausgelöst
Zur Unterscheidung von den Erkältungskrankheiten, der Erkältung und dem grippalen Infekt, bezeichnen Virologen und Mediziner die Influenza auch als echte Grippe, schwere Grippe oder Virusgrippe. Die Virusgrippe ist wie die Erkältung eine Viruskrankheit. Sie wird durch Viren aus der Gattung der Influenzaviren (Influenzavirus A oder Influenzavirus B) ausgelöst. Umgangssprachlich wird der grippale Infekt aber häufig fälschlich als Grippe bezeichnet. Dabei handelt es sich beim grippalen Infekt (Erkältung) um eine andere Virusinfektion, die in der Regel deutlich harmloser verläuft. Trotzdem ist der grippale Infekt ein Ärgernis, dem die Menschen vorbeugen möchten oder zumindest die Ausprägung verringern möchten.

Mythos entzaubert: Die Erkältung hat nichts mit Kälte zu tun
Die Bezeichnung Erkältung, die in der Regel umgangssprachlich für die grippalen Infekte verwendet wird, ist nicht schlüssig, denn allein durch Kälte kommt es nicht zum grippalen Infekt. Kälte allein kann keine Erkältung hervorrufen. Früher wurde die Erkältung oft auch als Katarrh bezeichnet.

Prävention der Erkältung: Mehr Zink, Probiotika und Vitamine
Wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass auch die Versorgung des Körpers mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Vitalstoffen einen bedeutenden Einfluss auf die Abwehrkräfte hat. Bei einer optimalen Vitalstoffversorgung kann der Körper die Erkältungsviren besser abwehren. Es ist sinnvoll, im Herbst, Winter und Frühjahr das Immunsystem besonders aufzubauen, um sich vor der Erkältung zu schützen. Unter Vitamin D Mangel kommt es nicht nur häufiger zur Osteoporose, sondern auch zu einer mangelhaften Infektabwehr gegenüber Erkältungsviren. Die Vitamin D Versorgung kann durch eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten, den Verzehr von mit Vitamin D angereicherten Produkten sowie ausreichende Sonneneinstrahlung erreicht werden. Der menschliche Körper ist in der Lage, unter der Einstrahlung von Sonnenlicht auf die Haut Vitamin D selbst herzustellen. 

Vitamin D, Probiotika und Zink schützen besser vor der Erkältung als Vitamin C. Eine optimale Vitamin D Versorgung vermindert die Gefahr, einen grippalen Infekt zu erleiden. Die Studien zur Stärkung der Abwehrkräfte durch Vitamin C (Askorbinsäure) sind weit weniger eindeutig. Es gibt nur wenige Studien, die beweisen, dass Vitamin C vor Erkältungskrankheiten schützen kann. Demgegenüber hat die optimale Versorgung mit Zink eine präventive Wirkung und kann effektiv vor der Erkältung schützen. Gleiches gilt auch für Probiotika. Trotzdem ist es sinnvoll, auf eine optimale Vitamin C Zufuhr zu achten, da dieses wasserlösliche Vitamin lebenswichtig ist und für viele Prozesse im menschlichen Organismus erforderlich ist.

Zink ist ein Immunbooster
Das Spurenelement Zink ist nicht nur in der Lage, die Blutzuckerregulation bei Diabetikern zu verbessern, Entzündungen zu vermindern und die Leber in ihrer Entgiftungsfunktion zu unterstützen. Zink hat auch eine entscheidende Funktion in der Infektabwehr. Wer keine Erkältung bekommen möchte, sollte auf eine optimale Zinkzufuhr achten. Mit der Ernährung lässt sich zwar ausreichend Zink aufnehmen, aber für die Steigerung der Abwehrkräfte benötigt der Organismus einfach mehr. Daher ist es sinnvoll, in den Erkältungszeiten in Herbst, Winter und Frühjahr täglich 10 bis 15 Milligramm Zink in Form von Präparaten einzunehmen. Zinkpräparate sind freiverkäuflich in Apotheken erhältlich. Eine besonders hohe Bioverfügbarkeit weist die Verbindung Zinkhistidin auf. Aber auch andere organische Zinkverbindungen wie Zinkorotat oder Zinkglukonat tragen entscheidend zur Optimierung der Zinkversorgung bei

Probiotika als Schutzschild der Abwehrkräfte
Die Darmflora ist eine der wichtigsten Säulen der menschlichen Abwehrkraft. Wer nicht krank werden möchte, sollte auf eine gesunde Darmflora achten. Die Darmflora besteht aus Milliarden von Bakterien. Rund 75 Prozent der Abwehrkraft stecken sozusagen in der Darmflora. Um die Darmflora zum Schutzschild gegenüber Infektionen zu machen, ist es erforderlich, täglich probiotisch wirksame Mikroorganismen aufzunehmen. Probiotisch heißen Bakterien und andere Mikroorganismen, die die Darmflora positiv beeinflussen. Nur wenn Probiotika täglich in ausreichender Menge zugeführt werden, können sie sich im Dickdarm ansiedeln und die Abwehrkräfte steigern. Aber Probiotika müssen nicht nur täglich zugeführt werden: Es ist auch erforderlich, ihnen ausreichend Nahrung zuzuführen. Probiotika leben von Ballaststoffen. Oligofruktose (Inulin) ist ein optimales Substrat für Probiotika. Probiotika-förderliche Ballaststoffe werden als Prebiotika (Präbiotika) bezeichnet. Es gibt Präparate, die Probiotika und Präbiotika enthalten. Die Kombination aus Probiotika und Präbiotika bezeichnen Ernährungsexperten als Synbiotika. Ideale probiotische Produkte sind kalorienarm, zuckerfrei und fettarm oder fettfrei. Diese Anforderungen erfüllen beispielsweise frisches Sauerkraut, fettarmer Kefir, Brottrunk, fettarmer Naturjoghurt, fettarmer probiotischer Joghurt oder probiotische Präparate aus der Apotheke.

Die besten Tipps zur Stärkung der Abwehrkräfte

• Gesunde ausgewogene Ernährungsweise

• Täglich fünf Portionen Gemüse und Frischobst (mindestens 750 Gramm)

• Ausreichende Zinkzufuhr und in Infektionszeiten die Einnahme von Zinkkapseln
• Ausreichende Vitamin D Zufuhr und regelmäßiger Aufenthalt im Freien bei Sonneneinstrahlung zur Förderung der Vitamin D Synthese

• Täglich Konsum von fettarmen und zuckerfreien Probiotika (Brottrunk, Kefir oder Probiotika-Präparate aus der Apotheke)

• Ausreichende Ballaststoffzufuhr (beispielsweise Oligofruktose)

Cystus - eine infektblockende Pflanze gegen Erkältung
Wer noch mehr gegen die jährliche Grippegefahr tun möchte, findet dazu Informationen im neuen Infocenter auf www.imedo.de: Der Infektblocker Cystus 052 wirkt rein physikalisch-chemisch durch Interaktion mit den Erkältungsviren. Die Inhaltsstoffe „verkleistern“ die Viren so, dass sie nicht mehr in die Zellen eindringen können.

Erwachsene erkranken in Deutschland durchschnittlich zwei bis drei mal im Jahr an einem grippalen Infekt. Informieren Sie sich umfassend in dem Infocenter „Grippaler Infekt“: http://www.imedo.de/infocenter/grippaler-infekt

REISE: Musikalische Botschafter mit einem Augenzwinkern

Zillertal und Tuxertal sind Österreichs „musikalische Aushängeschilder“: Aus keinem anderen Tal Österreichs kommen so viele international erfolgreiche Volksmusik- und Schlagerstars nämlich insgesamt etwa 200. Marc Pircher, die Ursprung Buam, die Hey! Mann Band und die Zillertal Buam stammen von dort. Sie geben von Wien bis Genf und Hamburg bis Bozen im gesamten deutschsprachigen Raum den Ton an und sind durch zig Fernsehauftritte weit über die Grenzen Europas hinaus in aller Munde. Aber ein unvergleichliches Erlebnis sind ihre Auftritte „in kleinem Rahmen“ im Tuxertal, die voll Gemütlichkeit, Geselligkeit und Authentizität sind. Legendär ist auch das typische Après-Ski in der Ferienregion Tux-Finkenberg. Live-Après-Ski-Stars – von Helmut aus Mallorca über Guildo Horn bis zu Antonia aus Tirol und natürlich Zillertaler Musikgruppen – sorgen den ganzen Winter über in sämtlichen Aprés-Ski-Lokalen in Tux und Finkenberg für ausgelassene Stimmung. Nonstop-Partyfeeling ist ebenso beim Tuxer und Finkenberger Nightlife garantiert. Der 1-Euro-Nightliner bringt Nachtschwärmer bis zwei Uhr bequem zu den zahlreichen Restaurants, Pubs, Bars und Diskotheken und wieder zur Unterkunft.

Veranstaltungshighlights
02.–04.10.09
Hotzone.tv Park Opening auf dem Hintertuxer Gletscher
09.–11.10.09
Pow(d)er Weekend auf dem Hintertuxer Gletscher
22.10.09–26.10.09
Ungarische Ski- und Snowboardmeisterschaft in Hintertux
28.10.09–01.11.09
Kölsche Woche in Hintertux
29.10.09–01.11.09
Hey-Mann!-Band-Fanreise in Tux-Lanersbach
7.11.09–14.11.09
The Polish Pow(d)er Week in Hintertux
21.–22.10.09
LTB Snowboardtest & Enjoy Tour 2009/10 auf dem Hintertuxer Gletscher
29.11.09
Tuxer Advent auf dem Dorfplatz in Tux-Lanersbach ab 15.00 Uhr
01.–24.12.09
Adventzauber in Tux-Finkenberg
22.12.09
Klassischer Klavierabend mit der bekannten amerikanischen Pianistin Sonya Sunhee Kim ab 20.30 Uhr in der Aula der schule in Tux-Lanersbach
30.12.09
Vorsilvesterparty in Finkenberg
31.12.09
Bergsilvester in Tux-Finkenberg
05.01.10
Perchtenschauen in Tux-Finkenberg
20.03.–27.03.10
Kölsche Woche in Hintertux

Wöchentlich
jeden Mo. ab 28.12.09
„Fire on Snow“ - einzigartige Skishow in der Arena Hinteranger in Tux-Lanersbach

jeden Fr.
Das Mehlerhaus ist von 13.00 – 17.00 Uhr geöffnet! (ab 26. Dezember 2009)
jeden Sa.
Die Playarena in Vorderlanersbach ist von 9.30–18.00 Uhr geöffnet!
mittwochs (14-tägig)
Aufführung des Theaterstücks „Die Millionenoma“ der Volksbühne Tux, eine Komödie in 3 Akten

Schmetterlingskinder setzen Hoffnung in Stammzellenforschung

DEBRA Austria und Institut für Molekulare Biotechnologie initiieren Forschungsprojekt.

Die genetisch bedingte Hauterkrankung Epidermolysis bullosa (kurz: EB) ist bis heute nicht heilbar. Eine im November 2009 besiegelte Kooperation zwischen der Patientenorganisation der „Schmetterlingskinder“, DEBRA Austria und dem Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) unter der Leitung von Univ.-Prof. Josef Penninger soll eine völlig neue Heilungsmethode initiieren. Eine gentechnische “Rückprogrammierung” von Stammzellen könnte der Schlüssel zu gesunden Hautzellen sein. Der Grundstein ist gelegt – der Weg zur Heilung allerdings noch weit. Das Forschungsprojekt wird zur Gänze aus Spendengeldern finanziert. „Bisher sind spendenfinanzierte Forschungsprojekte unsere einzige Chance, Linderung und Heilung in der Zukunft zu finden“, so Dr. Rainer Riedl, Obmann und Geschäftsführer der Patientenorganisation DEBRA Austria.

Den Ursachen der Schmetterlingskrankheit (Epidermolysis bullosa) auf der Spur
Das vorerst auf zwei Jahre angelegte Projekt im Bereich der Stammzellenforschung soll dazu beitragen, die Ursachen der schwerwiegenden und schmerzvollen Erkrankung aufzuklären und völlig neue Therapieansätze voranzutreiben. „Die Ursachen von EB sind noch nicht ausreichend erforscht.“, so Dr. Rainer Riedl. „Wir hoffen, mit dem Forschungsansatz der „Genetischen Re-Programmierung von Stammzellen“ Erkenntnisse zu gewinnen, auf deren Basis EB künftig sogar ursächlich behandelt werden könnte. Mit der Durchführung dieser Forschungsaktivitäten haben wir das IMBA beauftragt. Wir haben uns davon überzeugt, dass dieses in Österreich einzigartige Grundlagenforschungsinstitut nach international höchsten Qualitätsmaßstäben arbeitet und ausschließlich auf erstklassige WissenschafterInnen setzt.“

„Multitalent-Zellen“ bergen enormes Potenzial
Unter der Leitung des renommierten Molekularbiologen Univ.-Prof. Dr. Josef Penninger arbeiten Dr. Arabella Meixner und ihr Team an den Grundlagen dieser genetischen Hautkrankheit unter Zuhilfenahme von so genannten induzierten pluripotenten Stammzellen (ipS). Diese „Multitalent-Zellen“ bergen ein enormes Potenzial für die Humanmedizin, da sie aus Körperzellen, z.B. aus Hautzellen, gewonnen und durch gentechnische Verfahren “rückprogrammiert” werden. Durch den Einsatz von patientenspezifischen iPS werden der Krankheitsmechanismus von EB und das komplexe Zusammenspiel von Genen und Proteinen erforscht und krankheitsspezifische Stammzellbanken aufgebaut. In einem nächsten Schritt soll es möglich sein, genetische Defekte in iPS-Zellen durch homologe Rekombination zu reparieren.

Stammzellenforschung in den Kinderschuhen
IMBA-Direktor Prof. Penninger zur Kooperation: „Die Stammzellforschung steckt Österreich im internationalen Vergleich bedauerlicherweise immer noch in den Kinderschuhen. Und das, obwohl die Erforschung von Stammzellen unbestritten zu den wichtigsten Forschungsgebieten des 21. Jahrhunderts zählt. Für die Zukunft der Medizin versprechen induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) einen entscheidenden Durchbruch, weil diese Technologie völlig neue Perspektiven aufzeigt. Gerade vor diesem Hintergrund ist das Förderengagement einer Selbsthilfegruppe wie DEBRA Austria von ganz besonderer Bedeutung. Das erklärte Ziel ist es, mit dieser Initiative die Stammzellforschung als bedeutenden Forschungszweig in Österreich zu stärken und die Grundlagen für neue Therapiemöglichkeiten zum Nutzen der Schmetterlingskinder zu schaffen. Wir danken DEBRA Austria für das in uns gesetzte Vertrauen und wollen das gemeinsame Forschungsprojekt mit viel Energie und Motivation umsetzen.“    

Erste Spezialklinik für Schmetterlingskinder feiert vierten Geburtstag
Seit mittlerweile vier Jahren betreibt die Patientenorganisation DEBRA Austria mit dem „EB-Haus“ in Salzburg die weltweit erste Spezialklinik für „Schmetterlingskinder“. Der Betrieb der Klinik wird nicht öffentlich gefördert sondern ebenfalls ausschließlich mit Spenden finanziert. Die Betreuung und Versorgung der „Schmetterlingskinder“ durch speziell ausgebildete ÄrztInnen und Krankenschwestern ist das Herzstück des EB-Hauses. Das Kompetenzzentrum wurde im letzten Jahr vermehrt auch von PatientInnen aus anderen Ländern aufgesucht und verzeichnete einen Anstieg der ambulanten Besuche um rund 25%. Mit seinem Forschungsteam hat sich das EB-Haus zu einem internationalen Vorzeigeprojekt entwickelt und befindet sich auf dem Weg zum zertifizierten „EU-Referenzzentrum“, dessen ExpertInnen ihr Wissen auch international an Kliniken und im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen weitergeben. Im vergangenen Jahr wurden einige Babys mit EB in Österreich geboren – hier ermöglichte das Team des EB-Hauses kompetente Betreuung in der ersten für Kind und Eltern besonders schwierigen Zeit. Die Durchführung klinischer Projekte sowie die viel versprechenden Arbeiten der Forschungsgruppe im EB-Haus sind richtungsweisend und geben den Betroffenen große Hoffnung für die Zukunft.

DEBRA Austria:
So verletzlich und zart wie die Flügel eines Schmetterlings ist die Haut von „Schmetterlingskindern“. Sie leiden unter einer folgenschweren genetischen Erkrankung, die Schmerzen und Wunden am ganzen Körper verursacht. Epidermolysis bullosa (kurz: EB) ist derzeit noch unheilbar, die Behandlung und Versorgung der Betroffenen ist schmerzhaft, mühevoll und teuer. Dank vieler Spender und Förderer konnte die Hilfsorganisation DEBRA Austria im November 2005 eine weltweit einzigartige Spezialklinik eröffnen, das EB Haus Austria. Betroffene aus ganz Österreich finden dort Rat und Hilfe von Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Wissenschaftern und können erstmals zeitgemäß und umfassend medizinisch versorgt und behandelt werden. Darüber hinaus wird hier intensiv nach einer Heilmethode der genetisch bedingten Krankheit geforscht. Nun muss diese wichtige Anlaufstelle langfristig gesichert und weitere exzellente wissenschaftliche Partner gefunden werden. Für diese mittel- und langfristigen Projekte sucht DEBRA Austria Förderer und Sponsoren.

IMBA:
Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften – kombiniert Grundlagen- und angewandte Forschung auf dem Gebiet der Biomedizin. Interdisziplinär zusammengesetzte Forschergruppen bearbeiten funktionsgenetische Fragen, besonders in Zusammenhang mit der Krankheitsentstehung. Ziel ist es, das erworbene Wissen in die Entwicklung innovativer Ansätze zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten einzubringen.

Tausend und zwei Wellness-Inseln

Mit einem „Sinnenreich“ und neuen Vital-Massage-Angeboten baut Bad Füssing seine Position als Niederbayerns führendes Wellness-Paradies weiter aus.

Bad Füssing ist nicht nur Deutschlands übernachtungsstärkstes Heilbad. Mit seinen „1.000 Wellness-Inseln“ zwischen den drei Thermen zählt der niederbayerische Kurort auch zu den führenden Wellness-Urlaubszielen in Deutschland. Jetzt hat Bad Füssing sein Wohlfühlangebot nochmals spektakulär erweitert. Besucher der Therme 1 können sich ab sofort „Orientalischen Träumen“ hingeben oder die Reize der „Russisch-tibetischen Zauberwelt“ erleben.  Das in der Bad Füssinger „Urtherme“ eröffnete neue „Sinnenreich“ macht es möglich.

Das neue Wellnessparadies eröffnet eine Reise ins Reich des Wohlgefühls: mit Besonderheiten wie russisch-tibetischen Honigmassagen oder Shiatsu, einer Therapie zur Aktivierung der Energieströme im Körper. „In dieser Wohlfühlwelt können unsere Gäste den Alltag vergessen und ihre Seele baumeln lassen“, sagt Josefine Kohlmeier von der Therme 1. Ihre Empfehlung: „Menschen, die einem am Herzen liegen, an Weihnachten einen Gutschein für eine Stunde Wohlgefühl in diesem Sinnenreich schenken.“ Gutscheine für das „Reich des Wohlgefühls“ gibt ab 19 Euro beispielsweise für eine entspannende Nacken- und Kopfmassage, für ein belebendes Lavendel-Heubad (23 Euro), eine Aroma-Öl-Massage (24 Euro) oder für eines der mehrstündigen Wellness-Verwöhnpakete (99 Euro).

Geöffnet ist das „Sinnenreich“ an sieben Tage pro Woche (Montag bis Freitag von 7.30 bis 18 Uhr, am Wochenende von 10 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung).
Eine besondere Art von Wohlgefühl bietet auch die Bad Füssinger Europatherme seit 1. Dezember ihren Gästen: mit einem neuen Vital-Massage-Studio. Bei Aroma-Energie-Massagen können Besucher hier neue Kraft schöpfen oder bei Hot-Stone-Behandlungen eine Auszeit vom Stress des Alltags nehmen.

Das Angebot ist vor allem auch für Kurzentschlossene ideal: Behandlungstermine werden ausschließlich kurzfristig beim Eintritt in die Therme vergeben. „Tagelange Wartezeiten für Massagetermine gibt bei uns nicht“, sagt Werkleiter Ernst A. Stapfer.
Eine weitere ganz besondere Wellness-Attraktion in der Europatherme ist bereits geplant: eine Luxus-Infrarot-Wohlfühlwelt, in der sich bis zu 30 Personen gleichzeitig der heilenden und wärmenden Kraft des Infrarotlichts hingeben können. Sie soll 2010 eröffnet werden.

Kurverwaltung Bad Füssing, Rathausstraße 8, 94072 Bad Füssing, Telefon: 0 85 31/97 55 80, Telefax: 0 85 31/2 13 67

Winterdepression: Sonne aus der Steckdose gegen den „Winterschlaf im Kopf“

Mehr als 10 Millionen Deutsche werden in der trüben, dunklen und kalten Jahreszeit wieder depressiv. Forscher wie der Schlafmediziner Professor Dr. Jürgen Zulley aus Regensburg heilen Betroffene mit „Sonne aus der Steckdose".

Der Winter macht die Deutschen depressiv – jeder Vierte leidet in den dunklen, trüben Wintermonaten unter teilweise erheblichen psychischen und somatischen Beschwerden: Entdeckt wurde das Phänomen der Winterdepression mit Niedergeschlagenheit, gedrückter Stimmung, Angstzuständen und Heißhunger auf Süßigkeiten vor 25 Jahren in den USA. Anders als klassische Depressionen sind die „Saisonal Abhängigen Depressivformen“ heilbar: mit Sonne, notfalls aus der Steckdose. Einer von Deutschlands renommiertesten Forschern auf diesem Gebiet ist Professor Dr. Jürgen Zulley, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums am Bezirksklinikum Regensburg.

Kürzere Tage und die geringe Lichtintensität im Winterhalbjahr lassen sogar Bären und Murmeltiere in den Winterschlaf versinken. „Auch Menschen schlafen im Winter länger“, erklärt Prof. Zulley. „Viele Körperfunktionen arbeiten in dieser Zeit im Schongang.“ Bei vielen Menschen führt das zu depressiver Stimmung. Nach Schätzungen von Experten sind mehr als 10 Millionen Deutsche von diesem Stimmungstief betroffen.

Der Unterschied zwischen Sommer- und Winterlicht ist weit gravierender als der Mensch das wahrnimmt: Lampen mit 500 Lux Lichtstärke empfinden wir als hell, das vegetative System springt dagegen erst bei Lichtstärken von rund 2.500 Lux an. „Bei Lichtmangel schüttet der Körper mehr Melatonin aus“, erklärt Prof. Zulley. „Die Folge: Man ist den ganzen Tag müde, denn das Hormon soll die Stimmung drücken, damit der Mensch zur Ruhe kommt.“

Das Schlafmedizinische Zentrum in Regensburg gilt heute als eines der Zentren bei der Erforschung von Winterdepressionen. Professor Zulley, Inhaber des Lehrstuhls für Biologische Psychologie an der Universität Regensburg und Präsident der Deutschen Akademie für Gesundheit und Schlaf (DAGS) ist seit mehr als 30 Jahren auf dem Gebiet der Chronobiologie, der Erforschung der inneren Uhr des Menschen, tätig. Zulley: „Das Zauberwort gegen Winterdepression heißt Sonne. Sie bringt Licht in die Seele.“ Denn Sonnenlicht, das über die Augen auf die Zirbeldrüse wirkt, unterdrückt die Melatonin-Produktion. Diesen Effekt bewirkt aber auch sonnenlichtähnliches Kunstlicht. Dank der Forschungsarbeit aus Regensburg ist diese Kunstlichttherapie heute weltweit Standard geworden.

Betroffene der „Saisonal Abhängigen Depressivformen“ (SAD) werden ihm Rahmen der Lichttherapie täglich 40 Minuten vor einer Lampenbatterie mit 10.000 Lux Helligkeit behandelt. Zum Vergleich: Ein Büroraum weist eine durchschnittliche Helligkeit von 500 Lux auf, 1.500 bis 2.500 Lux beträgt die Helligkeit an einem bewölkten Winter- oder Frühlingstag. Und ein strahlender Sonnentag kann die Lichtstärke bis zu 100.000 oder 120.000 Lux aufweisen. Heute zahlen fast alle Krankenkassen bei schweren Symptomen die Therapie mit den Speziallampen gegen den „Winterschlaf im Kopf“.

Heilung mit dem Arztfinger

Der gute Ruf des "Arztfingers" hat zuletzt gelitten, seit die Medien über die Versuche vereinzelter Chirurgen berichteten, sich durch Abtrennen eines Fingers hohe Entschädigungen von ihrer Versicherung zu erschleichen. Das wäre früher undenkbar gewesen, denn dem "medizinischen Finger" wurden vielfältige heilende Wirkungen zugeschrieben, die ein Medizinhistoriker in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2009) vorstellt.
Schon der antike Autor Plinius der Ältere (gestorben 79 n. Chr.) beschrieb in seiner Naturgeschichte ein wirksames Mittel gegen Furunkel. Es bestand aus Fliegen, die in ungerader Zahl mit dem "digitus medicus" zerrieben werden mussten, berichtet Professor Robert Jütte vom Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart. Der "digitus medicus" war der Ringfinger des Arztes, dem, vor allem an der linken Hand eine therapeutische Wirkung zugeschrieben wurde. Denn viele Menschen der Antike waren überzeugt, dass er über einen Nerv direkt mit dem Herzen verbunden war. Das hätten schon die alten Ägypter gewusst, sagten die alten Römer. Historische Schriften, die diese Ansicht bestätigen, wurden allerdings nie gefunden.
Die Heilkräfte des Arztfingers konnten durch einen Ring noch verstärkt werden. Weshalb Galen (129-216 n.Chr.), der berühmte Arzt der Antike, so berichten jedenfalls spätere Quellen, immer einen heilenden Stein am Finger getragen habe. Solche Ringe halfen beispielsweise gegen Augenleiden, wenn sie, nach einem wiederum von Plinius d. Ä. überlieferten Rezept, zusammen mit dem ausgestochenen Auge einer Eidechse in einem Glasgefäß so lange aufbewahrt werden, bis das Reptilienauge wieder seine Sehkraft erhielt. Andere Autoren berichten von Heilmitteln gegen Nervenblockaden oder gegen Unterleibsbeschwerden. Er wirkte allerdings nur, wenn im Ring ein Zauberspruch eingraviert war, so Professor Jütte.
Im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein waren "Krampfringe" beliebt. Sie schützten beispielsweise vor Fallsucht. Deren Beschaffung war allerdings nicht einfach. Denn sie mussten, wie Professor Jütte einer englischen Handschrift aus dem 15. Jahrhundert entnimmt, aus den ersten Geldstücken geschmiedet werden, die Gläubige am Karfreitag in fünf verschiedenen Pfarrkirchen gespendet hatten. Dieses und ähnliche Rituale brachten die betroffenen Patienten mit der Kirche in Konflikt, die sich nicht nur in England über derartige Gotteslästerungen beklagte. Professor Jütte: "Einer der vielen Vorwürfe, die man Jean d’Arc in ihrem Prozess machte, lautete übrigens, sie habe mit einem ihrer Ringe, in den die Namen Jesus und Maria eingraviert waren, Menschen geheilt." Noch bis ins 19. Jahrhundert waren Fingerringe gegen Krämpfe verbreitet. In Sachsen wurden sie von Schmieden in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag aus Sargnägeln hergestellt, erläutert der Medizinhistoriker. Auch Galgenketten oder Grabbeigaben für verstorbene Wöchnerinnen galten als geeignetes Ausgangsmaterial.
Zum Glück ließen sich viele Krankheiten auch ohne Ringe durch bloßes Handauflegen heilen. Professor Jütte nennt in der DMW ein alt-englisches Rezept gegen Schwellungen, für das man den Ringfinger und einen Zauberspruch benötigt. Auch Zahnschmerzen, Entzündungen und Warzen, Flechten und Hautausschläge konnten, gewusst wie, mit dem Ringfinger geheilt werden. Verraten sei ein Mittel gegen Schluckauf: Er verschwindet, wenn man (lange genug) den Ringfinger beugt und gleichzeitig die übrigen Finger streckt. Ob das auch vor Blutungen schützt, ist dagegen nicht so sicher.
Alles lang überwundener Unfug? Professor Jütte äußert Zweifel. "Wenn heute dem Händedruck oder der Berührung seitens des Arztes zunehmend wieder Bedeutung für die therapeutische Beziehung beigemessen werde", so der Medizinhistoriker, "dann mag es sinnvoll sein, sich auch an die symbolischen Zuschreibungen zu erinnern, die der Ringfinger im Laufe der Geschichte erfahren hat".
R. Jütte:
Wie der Arztfinger zum Goldfinger wurde.
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2009; 134 (51/52): S. 2632-2637